
SLOWENIEN
TRIGLAV NATIONALPARK
Ich wollte einfach mal kurz nach Slowenien rüber und ein paar Hotspots besuchen...
Was dabei heraus kam, war eine sehr schöne Tour mit Anreise über die Schweiz, Liechtenstein und Österreich, eine feine Tagestour durch Slowenien, Italien, die Schweiz und Österreich und eine beschwingte Heimreise via das Allgäu zurück in den Schwarzwald.
Das Basislager wurde beim Strasswirt in Jenig bezogen. Er lässt sich seine gute Ausgangsposition für Touren nach Slowenien und in den Triglav Nationalpark gut bezahlen, kocht dafür aber auch gut und stellt eine abschließbare Garage sowie einen Wasch- und Schrauber-Platz für das Bike zur Verfügung und für die Tour kann man sich kostenlos mit kleinen Wasserflaschen aus dem Getränkedepot versorgen.
Die Tages-Rundtour - 249 Kilometer mit vielen Highlights
Es war alles dabei: Genussfahrt im Flachland, Steigungen mit Haarnadelkurven, Kopfsteinpflaster, ein Bad im Fluss, Pässe, die höchste Straße Sloweniens, geschichtsträchtige Hotspots, atemberaubende Aussichten, herrliche Einsamkeit in ursprünglichen Wäldern und sogar ein bisschen Offroad für mich ...
Vom Strasswirt aus geht es via Arnoldstein über den Wurzenpass nach Kranjska Gora und hinauf auf den Vršič-Pass mit seinen steilen, engen und teils mit Kopfsteinpflaster versehenen Kurven. Wenn man den Vršič-Pass fährt, dann muss man natürlich auch auf dem kleinen Parkplatz bei der Russischen Kapelle (Ruska kapelica) einen Halt einlegen und sich das mitten im Wald gelegene kleine Schmuckstück anschauen. Die Kapelle wurde den 400 bei einem Lawinenniedergang 1916 ums Leben gekommenen russischen Kriegsgefangenen gewidmet, welche die Straße im Ersten Weltkrieg ausgebaut haben. Auf dem Vršič-Pass bietet sich einem ein herrlicher Panoramablick über den Triglav-Nationalpark. Nun geht es der Soča entlang in Richtung Predil und hinüber nach Italien.
An der Soča entlang zu fahren, ist ein Highlight erster Klasse. Wählt man dann noch eine der Abzweigungen, die von der Hauptstraße weg in den Wald führen und folgt dieser ein kurzes Stück, findet man sich inmitten des ursprünglichen Waldes wieder. Die Soča ist zwar ein kaltes Gewässer, aber um nichts in der Welt würde ich mir vorwerfen wollen müssen, deshalb nicht in ihr gebadet zu haben.
Kurz vor der italienischen Grenze ist unbedingt ein Abstecher auf den Mangart angezeigt und man kann fortan von sich behaupten, die anspruchsvolle höchste Alpenstraße Sloweniens gemeistert zu haben. Die Aussicht vom Mangart aus ist atemberaubend! Wieder im Tal, geht es weiter in Richtung Sella Nevea und über Chiusaforte nach Moggio, dann rechtsabbiegend nach Pontebba. Als letzten Pass auf dieser Rundtour überquert man den Nassfeldpass, der zurück nach Kärnten führt.
Naturliebhaber und anspruchsvolle Fahrer/innen kommen auf dieser Tour voll auf ihre Kosten. Man sollte ausreichend technisches Können und viel Zeit mitbringen und des Öfteren einen Halt einlegen, einfach um zu verweilen, die Natur zu genießen und sich umzuschauen. Wer schnelle Kurven und gut ausgebaute Strecken bevorzugt, wird sich wahrscheinlich eher stiefmütterlich behandelt fühlen. Es empfiehlt sich, die Tour unter der Woche zu fahren, da an Wochenenden und speziell an Sonntagen etliche Einheimische Wochenend-Ausflügler und Touristen auf der Strecke unterwegs sind.

Wurzen Pass
Statt durch den langweiligen und kostenpflichtigen Karawankentunnel zu fahren, sollte man als Motorradfahrer über den Wurzenpass fahren, um von Kärnten nach Slowenien oder umgekehrt zu gelangen. Macht Laune!
Scheitelhöhe: 1073 m
Länge: 15 km
Kurven: 🤷♀️
Max. Steigung: 18 %
👌👌👌👌👌

Mangart Pass
Der Mangart ist der vierthöchste und einer der charakteristischsten Gipfel der Julischen Alpen und liegt an der Grenze zwischen Slowenien und Italien. Die abenteuerlichen Kolometer der Mangartstraße winden sich das Gebirge hinauf. In den fünf engen, unbeleuchtete Tunneln ist Vorsicht geboten, hier können schon mal Gesteinsbrocken herumliegen. Die Strecke ist erst seit zehn Jahren asphaltiert, weist jedoch teilweise erhebliche Schlaglöcher und Unebenheiten auf.
Scheitelhöhe: 2055 m
Länge: 20 km
Kurven: 🤷♀️
Max. Steigung: 14 %
👌👌👌👌👌 Anspruchsvoll

Nassfeldpass
Der Nassfeld-Sattel liegt zwischen dem österreichischen Gail- und dem italienischen Kanaltal. Bis zur Passhöhe sind viele enge Kurven und Kehren zu meistern, die es vor allem auf der Südrampe in sich haben. Dort gibt es auch einen Tunnel mit einer engen Kehre und starkem Gefälle. Die Nordrampe ist gut ausgebaut und stellt kaum eine Herausforderung dar.
Scheitelhöhe: 1552 m
Länge: 31 km
Kurven: 🤷♀️
Max. Steigung: 16 %
👌👌👌👌

Vršič Pass
Der Vršič-Pass stellt die Verbindung zwischen Kranjska Gora und Trenta im Soča-Tal her. Er bildet die Wasserscheide für Soča (Südverlauf) und Save (Nordverlauf).
In Kurve 48 steht ein dem Bergsteiger und Schriftsteller Julius Kugy gewidmetes Denkmal und auf Höhe der Kurve 49 gibt es eine Zufahrt zur Hauptquelle der Soča, die aus einer Felsspalte als Wasserfall in die enge Schlucht stürzt.
Der Vršič-Pass wartet mit steilen, engen und teils mit Kopfsteinpflaster versehenen Kurven auf geübte Biker/innen.
Scheitelhöhe: 1611 m
Länge: 27 km
Kurven: 50
Max. Steigung: 18 %
👌👌👌👌👌 Anspruchsvoll

Predil Pass
Ein ruhiger Grenzpass zwischen dem Friaul und Slowenien. Etwa einen Kilometer östlich zweigt die Mangartstraße ab. In unmittelbarer Nähe der Passstraße liegen drei ehemalige österreichische Festungswerke. "Predil" stammt aus dem Slawischen und heißt schlicht "Pass", der Pass trägt also im Grunde den Namen "Pass Pass". Auf der slowenischen Seite befindet sich das Löwendenkmal, das an den österreichischen Kampf gegen Napoleons Truppen erinnert.
Scheitelhöhe: 1156 m
Länge: 25 km
Kurven: 🤷♀️
Max. Steigung: 11 %
👌👌👌👌